Irgendwann im Leben kommt vielleicht der Tag, an dem Sie Mutter oder Vater werden (möchten). Dass Frauen nach der Geburt des Kindes in Karenz gehen, ist heute Standard. Bei den Männern sieht das leider noch ganz anders aus: nur 3,8 Prozent der Karenzierten sind männlich. Der Gedanke, dass Väter eine ebenso wichtige Rolle im Leben der Kinder spielen wie ihre Mütter, wird glücklicherweise allmählich „Allgemeingut“. Seit 1. September 2019 gibt es den gesetzlich verbrieften Anspruch auf den Papamonat. Was das ist und was er kann, erkläre ich Ihnen hier. (Anm.: Bitte nicht mit der Väterkarenz verwechseln! Diese kann später und unabhängig vom Papamonat in Anspruch genommen werden.)
Was ist der Papamonat?
Jeder junge Papa hat künftig das Recht, innerhalb der ersten acht Lebenswochen seines Sprösslings ein Monat lang zwecks Babybetreuung und zur Unterstützung der Mutter zu Hause zu bleiben.
Für wen gilt die Regelung?
Sie gilt für alle Väter. Voraussetzung ist allerdings, dass Papa und Baby im gleichen Haushalt leben. Die Meldefristen sind natürlich zu beachten: spätestens drei Monate vor dem errechneten Geburtstermin muss der Vater den voraussichtlichen Antritt des Papamonats dem Arbeitgeber bekannt geben.
Ab wann kann diese Freistellung konsumiert werden?
Wie gesagt tritt die Regelung mit 1. September 2019 in Kraft und sie gilt für alle Geburtstermine ab dem 1. Dezember 2019. Achtung: Eine Sonderregelung gibt es für errechnete Geburtstermine zwischen dem 1. September 2019 und dem 30. November 2019. Auch für diese Babys und Papas besteht Anspruch auf den Papamonat. In diesem Fall ist der Arbeitgeber unmittelbar nach der Geburt davon zu informieren, dass die „Babypause für Männer“ in Anspruch genommen wird.
Wie lange dauert der Papamonat?
Der Papamonat dauert genau einen Monat und kann nur in den ersten acht Wochen nach der Geburt in Anspruch genommen werden.
Können Väter während ihrer „Babypause“ gekündigt werden?
Definitiv nein. Es gibt einen Kündigungs- und Entlassungsschutz. Er beginnt vier Monate vor dem errechneten Geburtstermin und endet vier Wochen nach Ende des Papamonats.
Wird der Vater in diese Zeit finanziell unterstützt?
Der Arbeitgeber muss den Papamonat nicht bezahlen, aber die Väter können den „Familienzeitbonus“ in der Höhe von täglich 22,60€ beziehen. Achtung: geht der Vater zu einem späteren Zeitpunkt in Karenz, wird der während des Papamonats ausbezahlte Betrag vom Kinderbetreuungsgeld abgezogen.
Wie sieht es mit Kranken- und Pensionsversicherung aus?
Väter sind in der Regel während des Papamonats kranken- und pensionsversichert.
Warum sollte man den Papamonat überhaupt beanspruchen?
Väter haben in dieser Zeit die Möglichkeit sich mit ihrem Baby vertraut zu machen und die Mutter in den ersten Wochen zu unterstützen. Eine Mutter ist zu Beginn die wichtigste Bezugsperson für das Baby, da es gestillt wird und Sicherheit dadurch bekommt. Aber: alle anderen Aufgaben – und auch Nähe geben – können ebenso Väter übernehmen. Kinder profitieren sehr von der gemeinsamen Zeit mit ihrem Vater. Generell kann gesagt werden: Väter die aktiv an der Erziehung beteiligt sind, fördern die körperliche und geistige Entwicklung, die Selbstständigkeit und auch das Selbstbewusstsein ihrer Kinder.
Alles Liebe,
Doris
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Als Lebens- und Sozialberaterin (i.A.u.S.) arbeitet Doris Mayer mit Leidenschaft & Herz. Für meinjob.at schreibt sie Beiträge zu Themen wie Joborientierung, Burnout-Prävention, allgemeine Lebenskrisen u.v.a.m.. Sie folgt ihren Leidenschaften und Träumen – genau dasselbe wünscht Sie sich auch für Ihre KlientInnen. Nähere Informationen finden Sie unter www.psychosozialeberatungwien.at. |