Die Videobewerbung
Eines mal gleich vorweg, die Videobewerbung ersetzt niemals den Lebenslauf! Erst wenn Sie Ihre Daten „schwarz auf weiß“ in die klassische Lebenslaufform gebracht haben, können Sie sich dieser kreativen Bewerbungsform widmen. Die Videobewerbung ist, vor allem wenn man vielleicht nicht mit so tollen Zeugnissen aufwarten kann - eine Möglichkeit, um Defizite am Papier auszugleichen.
Wo sind Videobewerbungen gefragt?
Vor allem in Berufen, wo Persönlichkeit und Auftreten wichtig sind und wo Sie mit Kunden zu tun haben, aber natürlich auch in kreativen Berufen, wie Medientechnik etc.
Petra Pinkers Leitfaden zur Videoerstellung:
1) Erstellen Sie Ihr Drehbuch! Hierzu sollten Sie sich daher folgendes überlegen:
Das Setting/Ort:
Da können Sie sehr kreativ sein! Wenn Sie sich für einen Handwerksberuf entscheiden, passt die Werkstatt. Als Koch/Köchin können Sie Ihre Bewerbung mit Kochschürze in Mamas Küche drehen. Achten Sie jedoch auf die Lichtverhältnisse!
Die Dauer des Videos:
1 - 2,5 Minuten reichen völlig aus!
Die Inhalte:
1) Klarerweise die Selbstvorstellung:
• Wie heiße ich? (Vor und Nachname)
• Wie alt bin ich?
• Woher komme ich? (Wohnort)
• Welche Ausbildungen/Schulen habe ich absolviert?
• Für welche Lehrstelle bewerbe ich mich und warum?
• Überleitung auf Ihre Stärken, die Sie im Job einbringen können
• vielleicht auch verbunden mit Ihren Hobbys.
2) Die klassische Aufforderung zum nächsten Schritt:
Bewerbungsgespräch oder Praktikumsplatz z.B. „Sie wollen mich persönlich kennenlernen? Dann freue ich mich, wenn Sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen!“
3) Verabschiedung nicht vergessen! Hier können Sie sich auch dafür bedanken, dass man sich Ihr Video angesehen hat.
Das sollten Sie vermeiden:
Hintergrundgeräusche, schlechte Belichtung, Unordnung im Hintergrund, schlampige Kleidung, geknickte Körperhaltung, ernste Mimik (es fehlt sonst die Sympathie und positive Ausstrahlung), vom Zettel runterlesen (sagen Sie es vorher paarmal vor)
Technik-Tipp:
Ein gutes Handy reicht aus. Bitten Sie entweder einen Freund/eine Freundin, das Video zu drehen oder versuchen Sie es mit dem Selfiestick. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Ihr Vorhaben! Entweder drehen Sie das Video am Stück oder Sie schneiden es danach noch.
Übermittlung des Videos:
Nicht bei allen Unternehmen kann man sich via WhatsApp oder Snapchat bewerben oder ein Video uploaden. Keinesfalls sollten Sie größere Datenmengen via E-Mail schicken. Verwenden Sie hierzu Plattformen wie z.B. WeTransfer oder senden Sie das Video klassisch auf einem USB-Stick, vielleicht witzig verpackt?! So fallen Sie garantiert auf. Das kann man natürlich nicht bei 20 Bewerbungen machen, aber es ist ohnehin besser, sich seine 1-2 Unternehmen auszusuchen, bei denen man unbedingt arbeiten will und hier Zeit und Herzblut zu investieren.
Gutes Gelingen wünscht Ihnen Petra Pinker, Karrierecoach und Lehrlingsexpertin
Mag. (FH) Petra Pinker
Die Lehrlingsexpertin seit 2004,
Vortragende, Trainerin, Dipl.-Mentalcoach und
Buchautorin
Nähere Informationen finden Sie unter www.pinker.at.